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Die Schneidkantenpräparation durch Bürsten

Für eine definierte Schneidkantenpräparation von Stanzstempeln und Matrizen ist die Bürst- und Poliertechnologie als kostengünstiges und prozesssicheres Verfahren anerkannt. Mit dieser Technologie werden nicht nur definierte Schneidkantenradien im 0,01 mm Bereich erzeugt, sondern auch die Schneidkantenoberflächen poliert. Positive Wirkungen sind bessere Schnittdaten des präparierten Werkzeugs und eine deutliche Standmengenerhöhung. Unter Standmenge versteht man bei Werkzeugen die Anzahl Werkstücke, die mit einem Werkzeug bearbeitet werden können, ohne dass dieses nachgearbeitet (z. B. nachgeschliffen) oder ersetzt werden muss. Sie beeinflusst wesentlich die erforderlichen Wartungsintervalle während der Lebensdauer eines Werkzeugs und senkt die Wartungskosten eines Produktionsloses. Der am Schnittteil entstehende Grat wird vom Radius der Schneidkante an Stempel und Matrize beeinflusst. Die zulässige Grathöhe bzw. Gratbreite bestimmt also den Zeitpunkt der Wartung und somit das Ende der Standmenge. Ein gezieltes und prozesssicheres Schneidkantenpräparieren mit Bürsten erhöht die Standmenge um 30…300%.

 
Beschichteter Schneidstempel, Schneidkantenverrundung 0,03 mm gebürstet (Feintool AG, Lyss, Schweiz)
 
Empfehlung zur Schneidkantenpräparation an den Schnittelementen für das Stanzen und Feinschneiden in Abhängigkeit der Teiledicke:
 
Bleckdicke Stahlteil Kantenradius Stempel, gebürstet Fase Matrize, gebürstet
Dicke < 2 mm     R 0.01-0.02 0.2 x 45°
Dicke 2 bis 4 mm R 0.035 0.3 x 45°
Dicke 4 bis 6 mm R 0.05 0.5 x 45°
Dicke > 6 mm     R 0.06 - 0.10 0.6 x 45°
   
  Vergleich von Schneidkanten, ungebürstet (li) sowie mit Präparation durch Bürsten (Feintool AG, Lyss, Schweiz)