Die René Gerber AG - eine Zeitreise mit Zukunft
Die René Gerber AG findet ihren Ursprung in der Uhrenindustrie
Die René Gerber AG ist heute Technologieführer in der Prozessentwicklung und im Bau von Bürstentgrat- und Kantenverrundungsanlagen. Wir finden seit über 65 Jahren erfolgreiche Lösungen für unsere Kunden zum Entgraten, Verrunden und Polieren.
Nebst der Herstellung von Maschinen zum Bearbeiten unterschiedlichster Werkstoffe sind wir vor allem langjähriger Anlagenlieferant für die Uhrenindustrie. Die René Gerber Maschinen werden vorwiegend eingesetzt, um Uhren- und Industrielagersteine sowie Saphirgläser zu verrunden und polieren. Dazu zählen u.a. bombierte Oberflächen an Loch- und Decksteinen, Anschrägungen (biseaux) und polieren der Steine und Gläser.
Bereits um 1700 entdeckte der Schweizer Astronom Nicolas Fatio de Duilier den grossen Nutzen von Rubinen bei der Herstellung von Uhren. 1704 wurde die erste Uhr mit Lagern aus Edelsteinen hergestellt. Das Verfahren wurde zur Weltsensation und ist bis heute im Einsatz. Ein wesentlicher Bestandteil jeder mechanischen Präzisionsuhr ist der Lagerstein. Er sorgt dafür, dass Reibungsverluste aller bewegten Teile des Uhrwerkes auf kleinste Werte reduziert werden. Zweckmässig geformte Partien des Steines dienen der Schmierung der Achse, der Stosssicherheit der Uhr und dem einwandfreien Einbau in die Fassung. Zuerst fanden vor allem natürliche Halbedelsteine wie Granat, Achat oder Rubine Verwendung. Heute hingegen kommen ausschliesslich synthetische Rubine und Saphire zum Einsatz.
Warum? Rubine und speziell synthetische Rubine gelten nebst Diamanten als härteste Werkstoffe. Sie können deshalb auch nur mit diamantbesetzen Werkzeugen bearbeitet werden. Ihre hohe Widerstandsfähigkeit sorgt u.a. für die Genauigkeit und Langlebigkeit der Uhren. Durch ultrafeines Polieren erhalten sie Ihre hochwertige Oberfächengüte.
Die Maschinenindustrie bleibt dabei der Uhrenindustrie treu an ihrer Seite - gestern wie heute. Einige dieser Maschinenhersteller sind Leader in der Produktion von spezialisierten Nischenprodukten. So auch die René Gerber AG.
1955 beginnt der Gründer René Gerber mit nur 6 Mitarbeitern Maschinen und Apparate für die Uhrenindustrie zu bauen. Er konnte damals die Firma Ryter und damit die Herstellung der ersten Bürstmaschinen übernehmen. Zu dieser Zeit kennt man die Schweizer Uhrenbranche bereits als Symbol für Know-how und Präzision "Made in Switzerland".
Mit unseren Maschinen, der Bürstmaschine Typ BÜ sowie der Planpoliermaschine PP57, beide aus dem Baujahr 1956 / 1957, entwickelte René Gerber die ersten kompakten Maschinen, die eine geniale Kinematik aufweisen. Die Bürstpoliermaschine ist schon damals universell und produktiv, weil bereits 4 Werkstückträgerplatten gleichzeitig poliert werden können. Zudem ist sie einfach in der Bedienung. Die PP57 arbeitet mit 2 Werkstückplatten und erzielt eine Leistungssteigerung für Polierscheibe und Platte durch Luftkühlung. Die robuste Konstruktion beider Maschinen ermöglicht präzises und reproduzierbares arbeiten über die Maschinenlebensdauer.
Um auch Lagersteine mit tiefen und engen Höhlungen (Kegeln) bearbeiten zu können, wurde die Bürstmaschine BÜ mit einer Vibriervorrichtung ausgestattet – BÜV. Dank stufenloser Drehzahl-Anpassung der Bürste wird die obere Höhlungskante maximal geschont. Beim Ausschalten der Vibriervorrichtung stellt die Maschine auf normale Polierarbeiten um.
1968 wurde dann mit der BM 8 die nächste Generation der Bürstmaschinen von René Gerber lanciert. Sie arbeitet mit 8 Platten, welche die Bearbeitung von grossen Serien ermöglicht. Hervorzuheben sind ausserdem ihre ideale Ladeposition und der automatischen Arbeitsablauf. Als damals sehr zeitgemäss und modern wurde sie u.a. beworben mit «leichte Bedienbarkeit, auch für Frauen möglich». Sie verspricht ebenfalls grösste Genauigkeit, die durch die Vorspannung sämtlicher Kugellager, einer starren Grundplatte und eines stabilen Polierarmes erreicht wird. Die Maschine wurde fast ausschliesslich an Uhrensteinhersteller für das Bearbeiten von Rubinen und Saphiren verkauft.
Zeitgleich mit der Lancierung der BM 8 erreicht die Uhrenindustrie ihre Produktionsspitze Ende der 1960er-Jahre. Anfang der 1970er-Jahre stellten dann die asiatischen Quarzuhren den Markt auf den Kopf. René Gerber nutzte die Phase, um die BM 8 und auch die Planpoliermaschinen weiterzuentwickeln und sich einen neuen Markt in der Werkzeugindustrie aufzubauen.
1974 (bis 1980 verkauft) entstand die BM8-PC – die BM 8 mit speicherprogrammierbarer Steuerung (programmable controller). Sie ist sehr kompakt und platzsparend gebaut. Sie verbürstet, wie auch ihre Vorgänger, scharfe Kanten und Grate, Radien an Kanten und poliert Oberflächen. 1978 folgte die Planpoliermaschine PP400. Sie läuft vollautomatisch, bleibt aber einfach zu bedienen. Elektronische Temperaturüberwachung und hochwirksame Kühlung sorgen für eine erhebliche Leistungssteigerung.
Der Einzug der Elektronik in die Uhrenindustrie löste in der Branche eine strukturelle Krise mit schwerwiegenden Folgen für den Jurabogen aus. Obwohl die Quarzuhr in der Schweiz bekannt war, glaubte hier niemand an ihren Erfolg. Anders in Japan, das die Schweiz in der Produktion elektronischer Uhren bald überholte. Es folgte ein drastischer Rückgang der Anzahl produzierter Uhren. Das Umsatzvolumen der Branche fällt auf Werte wie man sie aus den 1940er-Jahren gewohnt war. Deshalb war nicht nur die Schweizer Uhrenindustrie gezwungen, sich der Mikroelektronik zuzuwenden, auch die Maschinenindustrie musste sich umorientieren.
Im schlimmsten Krisenjahr entwickelte René Gerber neue Anwendungen, um sich auch in anderen Märkten etablieren zu können. Durch den Einsatz von Diamantpasten mit Naturhaarbürsten ist es fortan möglich spezielle Typen von Wendeschneidplatten zu verrunden und zu polieren.
Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit verschiedenen Anwendern konnte die Serie BP-M eingeführt werden. Die Bürstpoliermaschinen BP-M arbeiten allesamt mit technischen Bürsten, welche während des Hon- Polierprozesses einen reproduzierbaren Materialabtrag realisieren. Sie eignet sich speziell für anspruchsvolle Formen und hohe Qualitätsansprüche.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts verfügen die wenigsten Schweizer Uhrenfabrikanten und -marken noch über eine eigene Produktionsstätte. Sie bauen die Uhren zumeist aus zugekauften, zum Teil in Asien hergestellten Bestandteilen zusammen (mechanische Uhrwerke, Quarzuhrwerke sowie Gehäuse, Zifferblätter, Zeiger und Armbänder für die Uhrenausstattung).
Die wenigen Hersteller, die noch sämtliche Arbeitsschritte beherrschen, befinden sich im Luxussegment. Als Anfang der 2000er-Jahre das Interesse an Luxusuhren besonders in Schwellenländern massiv zunahm, gab es einen erneuten Schub in der Uhrenindustrie.
Das Geschäft mit Luxusuhren ist heute überproportional von den asiatischen Konsumenten und Konsumentinnen abhängig, vor allem von jenen aus China. Denn auf das chinesische Festland entfallen gut 25 Prozent der Schweizer Uhrenexporte, und fast 50 % auf den asiatischen Markt. Luxusgüter im Allgemeinen – aus der Schweizer Uhrenindustrie in extremer Weise – gelten als Statussymbol. Schweizer Qualität gepaart mit Exklusivität transformiert Luxusuhren in eine werthaltige Investition.
Wir von der René Gerber AG unterstützen mit unseren Bürstpolieranlagen und unserem Prozesswissen die gesteigerten Qualitätsansprüche und profitieren gemeinsam mit unseren Kunden vom Aufschwung in der Uhrenindustrie.
Mit unserer innovativen BPMotion haben wir die perfekte Maschine entwickelt, um neu das ganze Spektrum der Bearbeitung von Werkstücken in der Uhrenindustrie abzudecken. Dazu zählen das Entgraten der Kanten des Steines, Loch- und Aussenkantenverrunden, Höhlung- und Lochkantenverrunden sowie Bombés – polieren von gewölbten Oberflächen. Vertiefungen in den Lagersteinen gezielt zu bearbeiten, galt bislang immer als Herausforderung, die wir jetzt mit der neuen Servotechnologie der BP Motion meistern. Die Servosteuerung garantiert absolute Prozesssicherheit für beste Qualität bei gesteigerter Effizienz.
Deshalb - René Gerber AG – Schweizer Qualität und Zuverlässigkeit – ihr bester Partner beim Entgraten, Verrunden und Polieren!